12.01.2021 – Leserbrief an die BZ zum Flüchtlingselend

Frierende, hungernde Kinder, Frauen, Männer ohne Dach über dem Kopf in Lipa, Moria u.v.a. –  bloß nicht dran denken?

Ohnmachtsempfinden angesichts des Ausmaßes von menschenverachtender Verantwortungslosigkeit:

  • Art. 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948: „Alle Menschen sind frei und an Würde und Rechten gleich geboren.“ 
  • ??? Irgendwann haben weltweit ca. 80 Millionen Kinder, Frauen, Männer diese Menschenrechte verloren.
  • Wie? Wo? Warum?
  • Ihr Pech: Es kommt schon sehr darauf an, wo Menschen geboren werden.
  • Wir, hier in Europa können doch nicht …
  • Nein, denn „Wir würden damit einen gewaltigen Anreiz zur Migration nach Europa schaffen.“ behauptet nicht nur Friedrich Merz. 
  • Was wir können: zig Millionen € z.B. nach Libyen, Bosnien, Griechenland, Türkei deputieren, damit sie uns diese SyrerInnen, AfghanInnen etc. vom Leib halten,
  • … nicht zu vergessen die zig Mrd. €, die wir seit Jahrzehnten in unsichere Länder exportieren
  • Ja, Kapital kann Probleme in die Welt setzen, Hauptsache, unsere monetäre Bilanz stimmt!
  • Ja, natürlich kann Kapital auch Probleme lösen bzw. von uns fern halten, z.B. durch Grenzschließungen, Grenzzäune etc.
  • Teile der Wälder Plješevicas wurden gerodet, um eine bessere Sicht auf die Flüchtlinge zu haben und ihnen somit den Einlass in die Festung Europa zu verwehren.
  • Wir haben zwar in vielen deutschen Städten Tausende z.T. leerstehende Flüchtlingsunterkünfte … zahlreiche Bereitschaftserklärungen, die vom Erfrieren, Verhungern unmittelbar bedrohten Kinder, Frauen, Männer aufzunehmen, aber … ??? was tun die PolitikerInnen?
  • Verstehen sie, warum uns das Lachen im Hals stecken bleibt, wenn in Deutschland  eine zweistellige (!) Zahl von Jugendlichen aus diesem Elend zu uns kommen dürfen?
  • Wir sind schon in der Lage zu kapieren, dass Europa nicht alle 80 Mio. Menschen aufnehmen kann, die weltweit auf der Flucht sind. Die meisten geflüchteten Menschen bleiben derzeit in ihrem Kulturkreis, auch wenn sie dort in ihrer Existenz bedroht sind.
  • Wir wollen hier keine Schuldfrage stellen, weil sie keine Lösung bringt.

Wir fordern jedoch, dass die PolitikerInnen der europäischen Großmächte ihre Kompetenzen, ihr Kapital, ihre Macht in menschenwürdige Lösungen für diese Millionen von Menschen investieren. Lösungen, die der Verantwortung Europas für die derzeitige Weltlage gerecht werden. Und zu allererst fordern wir Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg auf, die frierenden Menschen aus Lipa hierher zu holen!

Omas gegen Rechts Freiburg – für Demokratie und Menschenwürde