Die rechte Mobilmachung
Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen
von Patrick Stegemann, Sören Musyal, Ullstein Verlag 2020
Sie lächeln freundlich auf Instagram-Fotos oder kochen auf ihrem YouTube-Kanal. Immer mehr extreme Rechte geben sich auf den ersten Blick harmlos. Doch sie nutzen das Netz als Radikalisierungsplattform. Die Folgen in der analogen Welt sind drastisch: vom Mord an Walter Lübcke bis zum Christchurch-Terroranschlag in Neuseeland.
Patrick Stegemann und Sören Musyal recherchieren im rechten
Netzmillieu, bewegen sich undercover in digitalen Untergrundnetzwerken,
wo rechtsextreme Inhalte verbreitet, Reichweiten organisiert und
Rechtsterroristen bejubelt werden. Ihr Befund: Vereine und Stiftungen
finanzieren rechte Influencer, um Menschen in die rechte Szene zu
locken. Plattformen wie Facebook und YouTube sind mitverantwortlich für
die Propaganda und den Rechtsruck unserer Gesellschaft. Nur wenn wir
verstehen, wie die neuen Rechten im Web agieren, werden wir ihren
Einfluss stoppen können.
Wie gut
die rechte Mobilmachung im Internet tatsächlich funktioniert und
organisiert ist, zeigt sich auch an Repliken auf im Buch vorkommenden
rechten Kanälen sowie an den massenhaften 1-Sterne-Rezensionen. Einen
besseren Beleg dafür, wie zutreffend die Analyse der Autoren ist, könnte
es gar nicht geben.